Definition und Formen von FGM

 

Weibliche Genitalverstümmelung, auch bekannt als weibliche Genitalbeschneidung, Verstümmelung weiblicher Genitalien oder weibliche Beschneidung, ist die vollständige oder partielle Entfernung von einigen oder aber von allen äußeren weiblichen Geschlechtsorganen unter Verwendung von einem Rasiermesser, einer Schere oder einem Messer.
Weibliche Genitalverstümmelung findet überwiegend in Afrika statt, und zwar im Osten, im Nord-Osten Afrikas und in Westafrika. EinwanderInnen in Europa sind ebenfalls betroffen. FGM wird auch in Asien und in dem Nahen Osten praktiziert.
Gemäß Weltgesundheitsorganisation (WGO) sind 200 Millionen Frauen weltweit von FGM betroffen.

 

Es gibt vier Haupttypen von FGM:

• die Klitorisdektomie, das ist die Entfernung von Teilen von Klitoris.
• die Exzision, teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris und der inneren Schamlippen mit oder ohne Beschneidung der äußeren Schamlippen
• Infibulation: Verengung der Vaginalöffnung mit Bildung eines deckenden Verschlusses, indem die inneren und/oder die äußeren Schamlippen aufgeschnitten und zusammengefügt werden.
• Andere - beispielhaft das Einstechen, Durchbohren (Piercing), Einschneiden (Introcision), Abschaben sowie die Kauterisation von Genitalgewebe, auch das Ausbrennen der Klitoris.

Anmerkung: Die meisten Mädchen müssen FGM über sich ergehen lassen, ohne dass sie ihre Zustimmung dazu geben.

 

FGM hat keine Gesundheitsvorteile und kann ernsthafte Schäden verursachen, zu denen zählen:

• Ständige Schmerzen
• Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr
• Infektionen, die manchmal zu Unfruchtbarkeit führen
• Exzessive Blutungen
• Depressionen (werden durch Rückblenden/subjektive Erinnerungen verursacht)
• Probleme bei Wehen und der Geburt des Kindes

 

FGM und Geschlechtsverkehr

Durch FGM kann es schwierig werden, Geschlechtsverkehr zu haben, es wird als schmerzhaft empfunden, das sexuelle Verlangen und Vergnügen während des Verkehrs lassen nach.

 

FGM und Schwangerschaft

Die meisten Frauen, die FGM erlitten haben, haben Schwierigkeiten während der Entbindung

 

FGM und psychische Gesundheit

Die meisten Mädchen, die FGM erlitten haben, erfahren:

• Depressionen
• Angst
• Rückblenden
• Traumata

In Deutschland lebende Gemeinschaften mit besonderem Risiko von FGM stammen aus: Ägypten, Eritrea, Äthiopien, Gambia, Guinea, Indonesien, die Elfenbeinküste, Kenia, Liberia, Malaysia, Nigeria, Sierra Leone, Somalia, dem Sudan, dem Jemen.

 

Warum findet FGM statt?

• Soziale Erwartungen: FGM wird einleitend vor Beginn der Pubertät eines Mädchens ausgeübt, in Gemeinschaften, in denen FGM größtenteils praktiziert wird, geht damit eine erzwungene Ehe des Kindes einher, wodurch ein Mädchen ab 8 Jahren verheiratet ist.
• Wirtschaftsdruck: Die „Beschneiderin“ wird normalerweise sehr gut bezahlt, und, wenn wir FGM bekämpfen, erhalten wir immer starken Widerstand, weil es den sozialen Status der „Beschneiderin“ zu verschlechtern droht, weil die Gemeinschaft glaubt, dass FGM dazu beiträgt, zu bereinigen und zu säubern, und eine starke Moral ist einer der Gründe, warum Familien FGM erzwingen, sie glauben auch, dass ein "sauberes" Mädchen eine größere Mitgift bringen wird.
• Gemeinschaftsdruck: In einigen Gemeinschaften glaubt man, dass wenn ein Mädchen nicht beschnitten wird, ist sie ein Fluch für die Gemeinschaft, sie wird entweder von der Familie verstoßen, getötet oder sie wird enterbt, also stattdessen muss sie gezwungen werden, beschnitten zu werden.
• Sexuelle Unterdrückung: FGM schließt die partielle oder vollständige Entfernung/Eliminierung der Klitoris ein, was den Sexualwunsch reduziert. Sie wird häufig durchgeführt, um weibliche sexuelle Wünsche einzuschränken, um Mädchenjungfräulichkeit zu bewahren. Auf diese Weise verstärkt FGM und der damit verbundene Glaube die Geschlechterungleichheit.
• Religiöser Glaube: vieler Gemeinschaften glauben, dass FGM im religiösen Glauben fußt, was nicht stimmt, denn es gibt keine Belege aus der Bibel oder dem Koran, dass FGM praktiziert werden soll.

 

11.02.2020 - ein Artikel bei  spiegel.de  zum Thema:

Genitalverstümmelung in Kenia
Kampf gegen Rasierklingen

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